NLA-Trainer „Chus“ Gende tritt zurück –
Dornbirn sucht Nachfolger!
Mit Wehmut müssen die Dornbirner den Rücktritt von NLA-Trainer Jesus Gende Paris in Kauf nehmen. Der 38-jährige Spanier war nicht nur durch seine ruhige, sympathische Art ein Goldgriff für die Dornbirner, auch sportlich gab es von Vorstandsseite nie etwas zu bemängeln.
Chus stieß im September 2014 zum österreichischen Rekordmeister, wann seine Rückenprobleme es zuließ half er hin und wieder auch auf dem Feld als Spielertrainer aus. Sein Engagement auf und außerhalb des Feldes wirkten sich auch auf die tollen Erfolge aus. 2016 gewann er mit dem RHC Dornbirn das Superfinale, der NLB-Titel bedeutete der Aufstieg in die höchste Spielklasse in der sich die Messestädter bis heute gehalten haben. In der darauffolgenden NLA-Saison spielte sich der frisch gebackene Aufsteiger bis ins Halbfinale, die Überraschung gegen Montreux blieb aus. Dafür sorgten die Gende-Boys im Schweizer Cup 2017 für viel Aufsehen. Nach dem Einzug ins Final Four wurden die Hausherren vom RHC Uri (Halbfinale) und Genéve RHC einen Tag später im Finale jeweils im Penaltyschießen bezwungen und holten erstmals in der Vereinsgeschichte den Schweizer Cupsieg 2017 nach Dornbirn. Dies waren neben zwei österreichischen Meistertiteln und dem historischen Einzug ins WS Europa Cup Viertelfinale die größten Erfolge, die der Spanier mit dem RHC Dornbirn erleben durfte.
Der Abschied bringt zugleich wieder einen Neustart, das junge talentierte Team wartet auf eine neue Herausforderung und sucht einen Nachfolger! Auch während des erzwungenen Corona-Stillstandes gibt es für den Vorstand alle Hände voll zu tun. Medial läuft es zwar im Moment eher ruhiger ab dafür wird die Zeit genutzt um stehengebliebenes Aufzuarbeiten. Die Planung für die neue Saison 20/21 ist bereits im Gange, im Mai erfolgen die Mannschaftsmeldungen aller Kategorien, Anfang Juli sollten die neuen Spieltermine für den hoffentlichen Start im Herbst wieder stehen.
Chus … was sind die Beweggründe für deinen Rücktritt?
Mangelnde Motivation aus verschiedenen Gründen. Ich denke es ist an der Zeit für jemanden Platz zu machen, der mehr Kraft und Energie in die Mannschaft einbringen kann.
Deinen Abschied hattest du dir bestimmt anders vorgestellt?
Aufgrund der momentanen Situationen (Coronapandemie) konntest du dem Team deinen Rücktritt nicht persönlich mitteilen.
Wie sieht deine Zukunft aus?
Ja, ich hätte mich gerne persönlich vom Team verabschiedet, aber die außergewöhnlichen Umstände haben es mir nicht erlaubt, einen anderen Weg zu gehen. Meine Zukunft liegt vorerst in Vorarlberg. Ich mag diesen Ort, die Möglichkeiten, die er in Bezug auf die Arbeit bietet und natürlich seine schöne Natur. Ich genieße die Ruhe und den Lebensstil in Vorarlberg sehr. Andererseits denke ich immer an die Möglichkeit, in mein Land zurückzukehren und das könnte eines Tages geschehen, deshalb steht mir diese Tür immer offen.
Wieviel Potential steckt in der Mannschaft, was gibst du deinem Nachfolger mit auf dem Weg und wie entwickelt sich der Verein langfristign?
Ich denke die Mannschaft hat Potenzial, eine Mischung aus talentierten jungen und erfahreneren Spielern. Darüber hinaus gibt es Nachwuchsspieler, die es nach und nach in die erste Mannschaft schaffen sollten, wenn sie hart arbeiten. Ich wünsche meinem Nachfolger viel Glück und wenn er meine Hilfe in irgendeiner Angelegenheit braucht, werde ich immer bereit sein ihm zu helfen. Die Zukunft des Vereines ist meines Erachtens gesichert. In den letzten Jahren hat die Zahl der Kinder im unteren Bereich (Bambinis, U9, …) stark zugenommen, dies spricht für eine starke Entwicklung im Verein. Gerade in diesen Kategorien ist eine gute Arbeit sehr wichtig, um eines Tages selber in die Fußstapfen ihrer großen Vorbilder der ersten Mannschaft zu treten.
An welches Ereignis, Situation, Panne, Highlight, … denkst du gerne zurück bzw. bleibt dir lächelnd in Erinnerung?
Rollhockey hat mir immer gute Zeiten beschert. Dank dieser tollen, rassigen Sportart hatte ich die Gelegenheit, viele Menschen und zahlreiche Orte weltweit kennenzulernen und am Ende ist es dass, was für dich immer bleibt. In Dornbirn hatte ich viele gute Momente aber wenn ich mich auf sportlicher Ebene für zwei beschränken muss, waren es der Aufstieg in die NLA (Solothurn) und der Schweizer Pokalsieg in Uri. Wichtig sind auch die Momente nach jedem Heimspiel, in denen sich die Fans und Spieler treffen, persönliche Gespräche miteinander führen und Spaß haben. So etwas kennen nur wenige Länder und trägt dazu bei, ein Vereins-Gefühl zu erzeugen.
Du hast mit dem RHC Dornbirn Geschichte geschrieben, hast selber als Spieler viel erreicht, wirst du Rollhockey weiterverfolgen bzw. dem Verein in irgendeiner Form erhalten bleiben?
Ich werde die Welt des Rollhockeys immer verfolgen, weil sie mir gefällt und immer schon Teil meines Lebens gewesen ist. Wenn ich in Vorarlberg bin und der Club in irgendeiner Weise meine Hilfe braucht, stehe ich stets zur Verfügung. Sollte es die Zeit erlauben werde ich auch zukünftig weiterhin die Spiele live anschauen. Ich wünsche dem RHC Dornbirn nur das Beste!
Wir sagen DANKE, wünschen Chus und allen andern Spielern, Fans sowie Mitgliedern alles Gute für die Zukunft und bis bald!